Am Dienstag, den 1. Juli, bestätigte Google die seit Wochen kursierenden Gerüchte über seine Absicht, die Musik-Streaming-Firma Songza zu kaufen.
Google plant, In den folgenden Monaten Songzas einzigartigen Dienst zum
Erstellen von Playlisten in Google Play und YouTube zu integrieren. Bis dahin
wird Songza jedoch als eigenständiges
App weiterlaufen.
Songza, das 2007 gegründet wurde und insgesamt 6,7 Millionen Dollar
von Investoren wie Nicole Junkermann erhielt, vermarktet sich als Ressource zur
„Lifestyle-Bereicherung“. Es empfiehlt spezialisierte, auf die
Vorlieben der Hörer maßgeschneiderte Playlisten mit dem Ziel, die
vom Hörer ausgewählten Aktivitäten oder Situationen zu bereichern. Die Optionen für Playlisten enthalten Aktivitäten wie Sport, Auto fahren, Grillen im Garten
und viele mehr. Songza bietet auch Playlisten passend zur Stimmung des Hörers, oder sogar passend zum Wetter, durch
eine Partnerschaft mit dem Weather Channel.
Songza vertraut zur Entwicklung der
Playlisten dem Urteil, Wissen und der Intuition einer Vielzahl von
Musikexperten, darunter DJs, Musikjournalisten, Musikern und Musikologen.
Songza ist einer der wenigen Musik-Streaming-Dienste, die primär auf menschliche Arbeit statt auf
Algorithmen setzen. Sein Wachstum kann diesen Tatsachen, sowie der Betonung des
Hörererlebnisses
zugeschrieben werden.
Im Kontrast zu Pandora, das radioähnliches Streaming basierend auf Genre oder Künstler bietet, hat Songza auf individuelle
Nutzer zugeschnittene Playlisten. Der (ehemalige) CEO nennt diese „Kuration“ das, was Songza von anderen Diensten abhebt
und deutet auch an, dass das Konzept auf andere digitale Medien ausgeweitet
werden kann.
Musik-Streaming ist der am schnellsten
wachsende Teil der Industrie. Vor nur einem Monat akquirierte Apple Beats, das
die populären Beats by Dre Kopfhörer herstellt und von Experten erstellte Playlisten
anbietet. Google, Apple und Amazon konkurrieren mit populären, unabhängigen Diensten wie Spotify und Pandora um einen Teil des schnell
wachsenden Marktes für Musik-Streaming.
Bei der Nachforschung über die Motivation hinter Googles Erwerb von Songza
zitiert die Washington Post einen von Forbes veröffentlichten Artikel, der Songzas einzigartigen Reiz weiter erklärt. Songza hat zwar weitaus weniger Nutzer
als Pandora (5,5 Mio. gegenüber
erstaunlichen 75 Mio.), Google ist aber nicht zwangsläufig darauf aus, mit dem Kauf neue Hörer anzuwerben. Schließlich
besitzt es bereits YouTube, die beliebteste webbasierte Quelle für das Hören und Entdecken von Musik. Stattdessen ist Google mit der Übernahme von Songza wahrscheinlich eher
fokussiert auf Songzas charakteristisches „Kurations“-Modell des
Musik-Streamings.
Nach Wochen der Spekulation kündigten Songza und Google die Akquisition
offiziell und mit Begeisterung an. Auf seiner Webseite schrieb Songza: „Wir können uns keine bessere Firma vorstellen, mit der wir gemeinsam daran
arbeiten, den perfekten Soundtrack für
all Deine Lebenslagen anzubieten.“
Es ist wahrscheinlich, dass die Akquisition sich auch für Google lohnen wird.
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