Wednesday 9 July 2014

Nicole Junkermann und die Musik-Streaming-Firma Songza



Am Dienstag, den 1. Juli, bestätigte Google die seit Wochen kursierenden Gerüchte über seine Absicht, die Musik-Streaming-Firma Songza zu kaufen. Google plant, In den folgenden Monaten Songzas einzigartigen Dienst zum Erstellen von Playlisten in Google Play und YouTube zu integrieren. Bis dahin wird Songza jedoch als eigenständiges App weiterlaufen.

Songza, das 2007 gegründet wurde und insgesamt 6,7 Millionen Dollar von Investoren wie Nicole Junkermann erhielt, vermarktet sich als Ressource zur Lifestyle-Bereicherung. Es empfiehlt spezialisierte, auf die Vorlieben der Hörer maßgeschneiderte Playlisten mit dem Ziel, die vom Hörer ausgewählten Aktivitäten oder Situationen zu bereichern. Die Optionen für Playlisten enthalten Aktivitäten wie Sport, Auto fahren, Grillen im Garten und viele mehr. Songza bietet auch Playlisten passend zur Stimmung des Hörers, oder sogar passend zum Wetter, durch eine Partnerschaft mit dem Weather Channel.

Songza vertraut zur Entwicklung der Playlisten dem Urteil, Wissen und der Intuition einer Vielzahl von Musikexperten, darunter DJs, Musikjournalisten, Musikern und Musikologen. Songza ist einer der wenigen Musik-Streaming-Dienste, die primär auf menschliche Arbeit statt auf Algorithmen setzen. Sein Wachstum kann diesen Tatsachen, sowie der Betonung des Hörererlebnisses zugeschrieben werden.

Im Kontrast zu Pandora, das radioähnliches Streaming basierend auf Genre oder Künstler bietet, hat Songza auf individuelle Nutzer zugeschnittene Playlisten. Der (ehemalige) CEO nennt diese Kuration das, was Songza von anderen Diensten abhebt und deutet auch an, dass das Konzept auf andere digitale Medien ausgeweitet werden kann.

Musik-Streaming ist der am schnellsten wachsende Teil der Industrie. Vor nur einem Monat akquirierte Apple Beats, das die populären Beats by Dre Kopfhörer herstellt und von Experten erstellte Playlisten anbietet. Google, Apple und Amazon konkurrieren mit populären, unabhängigen Diensten wie Spotify und Pandora um einen Teil des schnell wachsenden Marktes für Musik-Streaming.

Bei der Nachforschung über die Motivation hinter Googles Erwerb von Songza zitiert die Washington Post einen von Forbes veröffentlichten Artikel, der Songzas einzigartigen Reiz weiter erklärt. Songza hat zwar weitaus weniger Nutzer als Pandora (5,5 Mio. gegenüber erstaunlichen 75 Mio.), Google ist aber nicht zwangsläufig darauf aus, mit dem Kauf neue Hörer anzuwerben. Schließlich besitzt es bereits YouTube, die beliebteste webbasierte Quelle für das Hören und Entdecken von Musik. Stattdessen ist Google mit der Übernahme von Songza wahrscheinlich eher fokussiert auf Songzas charakteristisches Kurations-Modell des Musik-Streamings.

Nach Wochen der Spekulation kündigten Songza und Google die Akquisition offiziell und mit Begeisterung an. Auf seiner Webseite schrieb Songza: Wir können uns keine bessere Firma vorstellen, mit der wir gemeinsam daran arbeiten, den perfekten Soundtrack für all Deine Lebenslagen anzubieten. Es ist wahrscheinlich, dass die Akquisition sich auch für Google lohnen wird.

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